12.11.2019 -
Das Jahresende naht – und damit die unvermeidlichen, oft kurzfristigen Konjunkturprognosen. Anleger sollten angesichts der Nachrichtenflut aber gelassen bleiben. Warum, das erklärt Philipp Vorndran.
In der ständigen Nachrichtenflut stellen sich viele Anleger die Frage, welche Nachricht ein wichtiges Signal ist, auf das sie achten müssen. Und welche Nachricht bloß „noise“, also Hintergrundgeräusch. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn: Irrelevante Nachrichten führen häufig zu schlechten Anlageentscheidungen, während relevante Informationen helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen und langfristige Entscheidungen zu treffen.
Doch was definiert ein relevantes Ereignis? Relevante Ereignisse müssen unseres Erachtens eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit haben und für einen relevanten Zeitraum prognostizierbar sein. Das ist beispielsweise beim Brexit schwierig – drei Jahre nach dem Referendum streiten die Briten immer noch über den Ausstieg aus der EU. Zudem müssen die Auswirkungen auf bestimmte Anlagen abschätzbar sein, wobei hier nur Profis, die sich in ihrem Kompetenzkreis bewegen, eine verlässliche Einschätzung vornehmen können. Wer hätte sagen können, wie sich die Börsen nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten entwickeln würden?
Jeder Versuch, Marktentwicklungen prognostizieren zu wollen, muss scheitern. Mehr als Glückstreffer sind bei solchen Vorhersagen nicht drin. Deshalb betonen wir immer, dass wir keine Kristallkugel haben. Wann die nächste Rezession kommt, wie sich der Handelskonflikt mit den USA entwickelt oder wer 2020 US-Präsident wird, das können wir bei Flossbach von Storch nicht wissen. Genauso wenig, wo zum Jahresende der DAX steht.
Mit Blick auf unser anlagestrategisches Weltbild trauen wir uns jedoch folgende Aussagen zu:
Wer diese Signale verstanden hat, der versteht auch, dass er investiert sein muss. Oder um es wie Warren Buffett zu sagen: „Das Risiko an der Seitenlinie zu stehen, ist gigantisch – relativ zum Risiko, investiert zu sein.“