26.11.2019 -
Seit 2011 erzielen Sparer auf Jahressicht nach Abzug der Inflation keine real positiven Renditen mehr: Ihr Erspartes verliert an Wert.
Früher war alles besser. Zumindest aus Sicht vieler Sparer. Denn seit 2011 erzielen deutsche Sparer nach Abzug der Inflation keine realen positiven Renditen mehr. Am Ende steht ein Wertverlust beim angesparten Vermögen.
Seit dem Jahr 2011 erzielen viele Sparer nach Abzug der Inflation keine reale positive Renditen mehr. Ihr Erspartes verliert an Wert.
Wie dramatisch diese Entwicklung ist, zeigt der „ewige Zinskalender“ mit der Entwicklung des Realzinses im Jahresdurchschnitt, den Sparer laut Bundesbank mit einjährigen Zinskonten nach Abzug der Inflation erzielen konnten.
Das traurige Ergebnis: Auf Jahressicht verloren viele Sparer seit 2011 regelmäßig Geld – in der Spitze betrug der Vermögensverlust minus 1,94 Prozent im Jahr 2018. Das war nicht immer so. Mehr als 30 Jahre lang war die Realrendite für Sparer positiv: Das heißt, dass sie mit ihrem Ersparten tatsächlich ihr Vermögen erhalten und mehren konnten. 1990 lag der reale Vermögenszuwachs bei 6,01 Prozent. Aus heutiger Sicht scheint dieser Wert nahezu utopisch zu sein.
Mehr als sechs Prozent realer Zuwachs auf Sparkonten – doch seitdem sind nahezu 30 Jahre vergangen, in denen die Zinsen diesen Wert nicht mehr erreichten. Aus Sicht von Sparern bedeuten negative Realzinsen eine Zeitenwende. In der Vergangenheit war der Zinseszinseffekt ein starkes Argument für das Sparbuch. Dass die Deutschen Abschied nehmen müssen von der alten Sparerwelt mit Zins und Zinseszins scheint sich erst ganz langsam in das Bewusstsein der Sparer vorzuarbeiten: Die deutsche Sparquote ist historisch hoch, die Deutschen horten immer noch mehr als zwei Billionen Euro auf weitgehend zinslosen Konten.
Wie wirkmächtig die Idee des Sparens mit Zinseszins ist, zeigt ein Zitat, das Albert Einstein zugesprochen wird: Der soll den Zinseszinseffekt einmal als „achtes Weltwunder“ bezeichnet haben. Doch seit vielen Jahren bleibt dieses Wunder aus. Und genauso bedauernswert ist, dass viele deutsche Anleger immer noch auf die Rückkehr dieses Wunders hoffen – vermutlich vergeblich. Dabei gilt dieser Effekt nicht nur für das Sparbuch, sondern auch an der Börse – für Aktien und Anleihen. Wer seine dort erzielten Erträge immer wieder anlegt, kann damit in der Zukunft weitere Erträge erzielen. Je höher der Ertrag und je länger das Investment, umso wirkungsvoller kann der Effekt sein: Das Vermögen wächst schneller. Allerdings muss der Anleger an der Börse vorübergehende Kursschwankungen aushalten können.
Doch welche Möglichkeiten haben Sparer? Sie können einmalig eine in der Regel größere Summe anlegen, sie können aber auch regelmäßig kleinere Beiträge investieren oder beides kombinieren: mit einem Einmalbetrag als Grundstock starten und diesen dann regelmäßig mit kleineren Beiträgen aufstocken.
Wie der Name Einmalanlage schon sagt, investiert der Anleger einen festen Betrag zu einem bestimmten Zeitpunkt und nimmt dann mit seinem Investment an der Wertentwicklung seiner Anlage teil. So kann der Wert steigen, aber auch unter den ursprünglichen Betrag fallen. Gerade bei der Geldanlage an der Börse spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle: Je länger der angestrebte Anlagehorizont ist, desto weniger fallen vorübergehende Wertschwankungen ins Gewicht. Wer nicht eine Einmalanlage investieren will, kann auch regelmäßig kleinere Beiträge über einen Sparplan anlegen – das geht ab 25 Euro monatlich. Das erleichtert den Einstieg in die Investmentwelt. Es werden also keine großen Summen zum Start benötigt.