19.02.2019 -
Auch 2018 stiegen die Vermögenspreise in Deutschland. Allerdings nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Das lag vor allem an einem turbulenten vierten Quartal.
Ausgelöst durch das schwache Schlussquartal fiel die Vermögenspreisinflation in Deutschland im vergangenen Jahr mit einem Plus von 0,9 Prozent erstmals seit 2012 wieder hinter die Steigerung der Verbraucherpreisinflation (plus 2,2 Prozent) zurück. „Damit fällt die Vermögenspreisinflation bedeutend geringer als in der jüngsten Vergangenheit aus“; sagt Philipp Immenkötter, der für das Flossbach von Storch Research Institute den Flossbach von Storch Vermögenspreisindex ermittelt. Eine Ursache für die Verlangsamung im Jahresschnitt liegt im vierten Quartal 2018: Allein im letzten Quartal des Jahres fielen die Vermögenspreise um 2,7 Prozent, nachdem sie zuvor zwölf Quartale ununterbrochen gestiegen sind. Maßgeblich dafür war vor allem der Preisverfall bei Betriebsvermögen und bei Finanzwerten wie Aktien und Anleihen.
Besonders stark fielen zum Jahresende die Aktienkurse: Der Preis für Aktien in Besitz deutscher Haushalte gab im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,7 Prozent nach, Rentenwerte verloren mit minus 2,1 Prozent ebenfalls.
Die Preise für Sachvermögen entwickelten sich unterschiedlich. Die Immobilienpreise verbuchten ein Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die Immobilienpreise setzen damit ihren langjährigen Aufwärtstrend fort“, sagt Immenkötter. Im Gegensatz dazu sank der Preis für Betriebsvermögen im selben Zeitraum um 18,4 Prozent.
„Erstmals seit 2012 fallen sowohl die Verbraucher- als auch die Erzeugerpreisinflation höher aus als die Vermögenspreisinflation“, erklärt Immenkötter. Mit 2,2 Prozent im Jahresvergleich nahm die Verbraucherpreisinflation deutlich Fahrt auf, die Erzeugerpreise stiegen 2018 sogar um 3,1 Prozent. Immenkötter weist aber darauf hin, dass im langfristigen Vergleich die Vermögenspreise deutlich stärker gestiegen seien: Seit Mitte 2007 legten die Vermögenspreise um 36,4 Prozent zu. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise jedoch nur um 17,3 Prozent.
Dr. Philipp Immenkötter arbeitet als Research-Analyst für das unabhängige Flossbach von Storch Research Institute in Köln.
Die Analyse des aktuellen Flossbach von Storch Vermögenspreisindex steht hier zum Download zur Verfügung.