14.12.2020 -
Der Ausbruch des Coronavirus hat dramatische Folgen – für die Gesundheit ebenso wie für die Wirtschaft. Eine Studie zeigt, warum das private Vermögen der Deutschen in diesem Umfeld wächst.
Immerhin, wenigstens um ihr Vermögen müssen sich die Deutschen in der Corona-Krise wenig Gedanken machen. Trotz massiver medizinischer und ökonomischer Probleme im Zuge der Pandemie stiegen die Vermögenspreise im dritten Quartal um 5,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum an – und dass, obwohl die Verbraucherpreise stagnierten. Zu diesem Ergebnis kommt eine fortlaufende Analyse des Flossbach von Storch Research Instituts.
Der Flossbach von Storch Vermögenspreisindex gibt die Preisentwicklung von Gütern wie Immobilien oder Aktien wieder und zeigt so, wie sich der Preis für das Vermögen, das sich in Besitzt privater deutscher Haushalte befindet, gestiegen ist. „Da Konzept ist das gleiche wie beim Verbraucherpreisindex nur mit dem Unterschied, dass hier Vermögensgüter und nicht Verbrauchsgüter die Grundlage bilden“, erklärt Philipp Immenkötter, Senior Research Analyst bei Flossbach von Storch Research Institut. Die Ursache für steigende Vermögenspreise sieht Immenkötter vor allem in der dauerhaft expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und den staatlichen Hilfsprogrammen für die Wirtschaft.
Insgesamt rund 79 Prozent des Gesamtvermögens der deutschen Haushalte entfällt auf Sachvermögen. Hier stiegen die Preise im dritten Quartal um 6,9 Prozent zum Vorjahresquartal, was vor allem an weiter steigenden Immobilienpreisen lag. „Das Interesse an Immobilien ist sowohl bei professionellen Investoren als auch von privaten Haushalten weiterhin hoch“, sagt Immenköter. Einerseits treibe der Mangel an Wohnimmobilien in städtischen Regionen die Preise, andererseits fehlen für Investoren festverzinsliche Anlagemöglichkeiten mit attraktiven Renditen. „Einzig die Preise für Gewerbeimmobilien zeigen sich von der Pandemie geschwächt und weisen im jüngsten Quartal einen geringen Preisverfall aus“, sagt Immenkötter. Der Anteil an Gewerbeimmobilien im Gesamtvermögen privater deutscher Haushalte sei jedoch gering.
Leicht negativ (minus 0,1 Prozent zum Vorjahresquartal) entwickelten sich hingegen die Preise für das Finanzvermögen der Deutschen, was gut 21 Prozent des Gesamtvermögens ausmacht und vor allen aus Anleihen und Aktien besteht. Einen deutlichen Einbruch notierten die Preise für Sammelobjekte (minus 5,8 Prozent).Besonders die Preise für Kunstobjekte (minus 11,0 Prozent), historische Automobile (minus 9,7 Prozent) und kostbare Weine (minus 3,9 Prozent) sind seit Ausbruch der Pandemie günstiger geworden.