13.06.2018 -
In der Eurozone sind die Vermögenspreise weiter gestiegen. Um 5,7 Prozent. Das ist der höchste Anstieg seit 2007.
Im vergangenen Jahr stiegen laut statistischem Bundesamt die Verbraucherpreise in der Eurozone um 1,5 Prozent. Damit lag die Inflation erneut unter den von der Europäischen Zentralbank angestrebten zwei Prozent Geldentwertung. Auf die Verbraucherpreise scheint die lockere Geldpolitik der Notenbank nicht die gewünschte Wirkung zu entfalten.
Richtet sich der Blick jedoch auf die Entwicklung der Vermögenspreise in der Eurozone, so zeigt sich ein anderes Bild: Bis Ende 2017 steigen die Vermögenspreise dort um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland waren es sogar 7,3 Prozent. Dies geht aus dem FvS Vermögenspreisindex hervor, den das Flossbach von Storch Research Institute in Köln veröffentlicht. Darin erfasst das Research Institute die Preisentwicklung realer Vermögenswerte (wie zum Beispiel Immobilien) und Anlagevermögen (etwa Wertpapiere) in ausgewählten Ländern der Eurozone.
Im letzten Quartal 2017 stiegen die Vermögenspreise um 5,7 Prozent. Damit stiegen die Preise für das Vermögen europäischer Haushalte so schnell wie seit zehn Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal 2007 verteuerten sich Vermögenswerte um 6,8 Prozent. Damit bleibt die Lücke zwischen der Entwicklung der Verbraucherpreise und der Vermögenspreise in der Eurozone sehr groß.
Einen besonders hohen Anstieg verbuchten die Betriebsvermögen (Business Wealth) und Immobilien. Der Preis für Betriebsvermögen stieg im vergangenen Quartal 2017 um 27,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres an. Bei den Immobilien gab es im vierten Quartal 2017 einen Preisanstieg von 4,1 Prozent.
In den südlichen Ländern der Eurozone fiel der Anstieg der Vermögenspreise besonders stark aus. Treiber waren hier vor allem die Preise für Immobilien und Betriebsvermögen. Mit einem Plus von 9,8 Prozent fiel in Portugal der Anstieg am höchsten aus. In Spanien stiegen die Vermögenspreise um 5,4 Prozent. In Italien und Griechenland war der Anstieg mit 1,9 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent nicht so hoch. Allerdings waren in Griechenland die Vermögenspreise zuvor seit 2008 gefallen. Erst in den vergangenen Monaten haben sie sich stabilisiert.
Die vollständige Studie „European Asset Price Rally“ ist abrufbar auf der Webseite des Flossbach von Storch Research Institutes.
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