30.12.2019 -
Beim Sparverhalten gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Frauen bevorzugen Sparbuch & Girokonto, Männer kaufen eher Aktien.
Beim Sparen gibt es deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Das ergab Deutschlands größte Anlegerumfrage, die das unabhängige Flossbach von Storch Research Institute gemeinsam mit der GfK erstellt und durchgeführt hat. Während Frauen für die langfristige Geldanlage Sparbuch oder Girokonto bevorzugen, investieren Männer das Kapital lieber in Aktien oder Aktienfonds. So gaben 39 von 100 Frauen an, ihr Geld bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren auf das Sparbuch oder Girokonto zu legen – nur 13 wollten Aktien oder Aktienfonds kaufen.
Nahezu spiegelverkehrt sieht es bei den Männern aus: 32 von 100 Befragten wollten auf Sicht von 20 Jahren in Aktien oder Aktienfonds investieren, während nur 21 von ihnen das Sparbuch oder Girokonto bevorzugten (siehe Infografik).
Gerade für Frauen kann dieses Sparverhalten Nachteile bringen: Denn Frauen verdienen laut statistischem Bundesamt im Schnitt weniger als Männer und erwerben so geringere Rentenansprüche.
„Die Ergebnisse sind alarmierend, weil vor allem diejenigen renditeschwache Anlageklassen bevorzugen, die eigentlich auf die Erträge aus ihren Ersparnissen angewiesen wären“, sagt Marius Kleinheyer, Research Analyst am Flossbach von Storch Research Institute und Autor der Studie. „Eine Geldanlage in Nominalwerte wie etwa ein Sparbuch oder Girokonto kann in einem Umfeld niedriger Zinsen und steigender Inflation keinen nachhaltigen Erfolg erzielen“, erklärt Kleinheyer.
Nur jeder dritte Befragte gab an, sein Sparverhalten wegen der niedrigen Zinsen geändert zu haben. Und auch hier sieht die Studie Frauen im Nachteil: „Männer ändern ihre Anlagestrategie angesichts niedrigerer Zinsen eher als Frauen“, sagt Kleinheyer.
Interessanterweise spiegelt die Renditeerwartung spiegelt die Vorliebe der Deutschen für die Geldanlage in Nominalwerte nicht wider: Rund 75 Prozent der Befragten erwarten eine Rendite auf ihre Ersparnisse von mehr als 2 Prozent pro Jahr. Doch gerade auf Spar- und Girokonten liegen die Zinsen – sofern es überhaupt welche gibt – deutlich unter diesem Wunschziel.