18.08.2017 - Flossbach von Storch

All­zeit­hoch bei der In­fla­ti­on des Ver­mö­gens


All­zeit­hoch bei der In­fla­ti­on des Ver­mö­gens
Bloomberg

Seit Jahren versuchen die Notenbanken, die Verbraucherpreise über zwei Prozent zu treiben. Vergeblich. Weniger beachtet werden in diesem Zusammenhang die Vermögenspreise. Sie stiegen im zweiten Quartal dieses Jahres so schnell wie niemals zuvor.

Was tut die Europäische Zentralbank (EZB) nicht alles, damit die Preise wieder steigen. Anleihen kaufen etwa. Die regionalen Notenbanken erwerben im Auftrag der EZB Schuldtitel von Staaten und Unternehmen. Läuft alles wie geplant, sollten Ende des Jahres Wertpapiere in einem Volumen von 2,28 Billionen Euro in den Beständen der Notenbanker liegen. Seit Juni 2014 gibt es zudem „Strafzinsen“ für Banken, die Einlagen bei der Notenbank parken. Viele Anleger zahlen dafür, dass sie ihr Geld Banken, Unternehmen oder Staaten anvertrauen.

Trotz der drastischen Maßnahmen will die Inflation nicht anspringen. Zumindest nicht auf die Marke von zwei Prozent, die sich die Notenbanker selbst als Ziel gesetzt haben.

Wer jetzt aber denkt, die expansive Geldpolitik der Notenbanker zeige überhaupt keine Wirkung, der irrt. Denn die Preise von Vermögenswerten haben seither kräftig zugelegt. Das zeigt der FvS Vermögenspreisindex des Flossbach von Storch Research Institute. Im zweiten Quartal markierte der Index sogar ein neues Allzeithoch. Die Vermögenswerte deutscher Haushalte haben sich im Jahresvergleich um 7,7 Prozent verteuert. Damit sind die Vermögenspreise in dem Zeitraum deutlich stärker gestiegen als die Verbraucherpreise (1,6 Prozent im gleichen Zeitraum) und Produzentenpreise (2,9 Prozent). 

Aktien legten im zweiten Quartal um 21,9 Prozent zu, der Wert von Betriebsvermögen stieg um 21,1 Prozent und die Immobilienpreise um 5,9 Prozent. Zugelegt hat auch das Sachvermögen (8,7 Prozent).

Sachwerte sind gefragt

Deutlich weniger stark ist dagegen das Finanzvermögen (3,7 Prozent) gestiegen; Rentenwerte fielen zum Vorjahresquartal sogar um 3,1 Prozent. Seit 2013 gab es kein einziges Quartal, an dem Sachwerte nicht besser abschnitten als nominale Anlagen.

Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die expansive Geldpolitik der Notenbanken die Ungleichheit der Vermögenslage der Deutschen verstärkt hat. Wer Immobilien, Betriebsvermögen und ein sorgfältig investiertes Aktiendepot besitzt, kann sich über merkliche Wertsteigerungen freuen. Personen, die ein solches Vermögen erst noch aufbauen möchten, müssen hingegen höhere Preise in Kauf nehmen. Das hat zur Folge, dass sich die Vermögensgüter der wohlhabendsten Haushalte im zweiten Quartal um 9,5 Prozent verteuerten, die der unteren Mittelschicht nur um drei Prozent.

Da vor allem ältere Personen im Zuge ihrer Lebensleistung ein größeres Vermögen von Immobilien, Aktien oder Betriebsvermögen aufbauen konnten, profitieren auch sie. Haushalte im Alter zwischen 55 und 64 Jahren konnten sich im zweiten Quartal über einen Anstieg ihrer Vermögenswerte um 9,1 Prozent freuen – bei jungen Haushalten lag der Schnitt nur bei 5,0 Prozent.

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